„Aus kleinem Anfang entspringen alle Dinge.“

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

dieses Zitat stammt vom römischen Staatsmann und wortgewaltigen Redner Marcus Tullius Cicero. Lateinschülern dürften seine stundenlangen Reden, die er ohne Spickzettel und z. T. aus dem Stegreif gehalten hat, noch in Erinnerung sein!

Der Start der deutschen chemisch-pharmazeutischen Industrie ins Jahr 2021 fiel mit +1,1 % Produktionszunahme in Q1 2021 (laut dem Verband der Chemischen Industrie – VCI) gegenüber Q4 2020 eigentlich verhalten aus. Aber: „Demnach blieb der erwartete konjunkturelle Dämpfer für Deutschlands drittgrößte Industriebranche aus.“ Angesichts der Einbrüche 2020 ist doch auch ein geringer Zuwachs ein gutes Zeichen – ganz gemäß Cicero. Ein Schmankerl für die Pharmaindustrie dabei: Ohne diese wäre die Gesamtproduktion um 0,2 % gesunken! Dabei macht sie nur 30 % der chemisch-pharmazeutischen Industrie aus.

Die Pharmaproduktion hat mit +4,2 % Zuwachs also wieder einmal die schwarzen Zahlen gerettet – Grund genug, sich derselben verstärkt im Fokus der aktuellen TechnoPharm-Ausgabe zu widmen! Brandaktuell ist ein neues Verfahren zur Inaktivierung von Erregern in Flüssigkeiten bei der Impfstoffherstellung. Enorme Herausforderungen bei Konzeption und Realisierung einer standardisierten Produktion von personalisierter Medizin schildert eine Fallstudie. Auch die Nassgranulation mit stofflichen Umwandlungsprozessen ist Thema.

Für 2021 erwartet der VCI ein Produktionswachstum um 4,5 % - und das trotz einiger Schwierigkeiten, etwa Engpässe bei Vorprodukten und Logistikprobleme. Diese sollte aber die prognostizierte generelle Erholung der Weltwirtschaft kompensieren: „Die Unternehmen sind mehrheitlich mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufrieden und die Erwartungen für die nächsten Monate sind zuversichtlich.“ Na denn – Volldampf voraus!

Ihr

Jens Renke

Leitender Redakteur

TechnoPharm 2021, Nr. 4, Seite 175